Labor- und Werkstättengebäude, Hochschule Kaiserslautern

Bauliche Brandschutzlösungen im neuen Labor- und Werkstättengebäude der Hochschule Kaiserslautern

Im Herbst 2020 feierte die Hochschule Kaiserslautern Richtfest, im September 2024 wurde das neu errichtete Labor- und Werkstättengebäude der Angewandten Ingenieurwissenschaften auf dem Campus Kammgarn vom Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) der Hochschule übergeben. Mit einer Nutzfläche von fast 10.000 Quadratmetern ist das Gebäude nach Angaben des Landesliegenschaftsbetriebs (LBB) eines der größten und technisch anspruchsvollsten Neubauprojekte in Rheinland-Pfalz.

Das Land investiert in den Bau rund 79 Millionen Euro. Darüber hinaus finanzierte das Land mit zusätzlichen knapp 11 Millionen Euro die Erstausstattung der über 100 Laborräume mit Großgeräten wie beispielsweise Windkanal, Hochspannungslabor, Motorenprüfstand und einem so genannten schalltoten Raum.

Brandschutz ein wichtiger Bestandteil

Wichtigstes Ziel des vorbeugenden Brandschutzes ist der Personenschutz und somit die Sicherung der Rettungswege, das heißt in der Regel ein notwendiger Flur und/oder notwendiger Treppenraum, über den sich Personen bei akuter Gefahr entweder selbst in Sicherheit bringen oder mit Hilfe Fremder gerettet werden können. Diese Forderungen sind in den Landesbauordnungen verankert. So sind, gemäß §14 der Muster-Bauordnung, Bauherren und Betreiber verpflichtet, Maßnahmen zu ergreifen, die eine Brandentstehung verhindern und im Falle eines Brandes eine schnelle und wirksame Bekämpfung ermöglichen.

Diese baurechtliche Anforderung impliziert, dass sich auf Rettungswegen keine Brandentstehungsgefahren z.B. elektrische Installationen befinden dürfen, die nicht brandschutztechnisch abgeschottet sind.

Ausgangssituation im Neubau
Innerhalb des Neubaus der Hochschule befinden sich in jeder Etage Elektroverteiler sowie Steigeschächte mit geschossübergreifenden elektrischen Installationen in gut zugänglichen Bereichen und somit überwiegend auf notwendigen Fluren.

Diese Installationen mussten, um den baurechtlichen Vorschriften zu entsprechen, feuerwiderstandsfähig und dichtschließend abgeschottet werden und sollten gleichzeitig für eine Nachbelegung und Wartungen gut zugänglich bleiben.

Bauliche Brandschutzlösungen – feuerwiderstandsfähige Abtrennungen
Um die unterschiedlich großen Nischen und Bereiche vorschriftsmäßig gegenüber den notwendigen Fluren abzutrennen, kam das Wand- und Raumbausystem PRIOWALL mit einer Feuerwiderstandsfähigkeit über 90 Minuten zum Einsatz.

Das Wandsystem PRIOWALL besteht aus einlagigen 42 mm starken Wandpaneelen, die sich über verschiedene Verbindungstechniken einfach und sauber aufbauen lassen.

Alle Elemente sind aus einer nichtbrennbaren Platte gefertigt, welche mit Oberflächenbeschichtung A2 – s1, d0 klassifiziert ist.

PRIOWALL ist Bestandteil des Brandschutzbaukastensystems „System 42“ und ist geeignet für den Einbau von PRIORIT Systemkomponenten wie z.B. Feuerschutzabschlüsse, Revisionsabschlüsse, Entrauchungsklappen sowie Schotts oder Lüftungselementen.

In diesem Projekt wurden in das Wandsystem großformatige Revisionsabschlüsse integriert. Diese gewährleisten eine nahezu uneingeschränkte Zugänglichkeit zu den dahinterliegenden
Installationen. Somit sind auch Nachbelegung oder wiederkehrende Revisionsarbeiten einfach möglich. Die Oberfläche ist mit einem pflegeleichten Dekor in der Farbe lichtgrau, ähnlich RAL 7035 beschichtet.

Die Verwendung von passgenau vorgefertigten Elementen, die mit modernsten CNC-Maschinen hergestellt wurden, ermöglichte eine schnelle und nahezu staubfreie Montage. Hinzu kam die Zeitersparnis durch die Ausführung in einem Gewerk, da durch die fertige Oberfläche nachträgliche Maler- und Putzarbeiten entfielen.
Insgesamt wurden 24 Wandabwicklungen in den Abmessungen Höhe 2500 mm und Breiten von 1100 mm bis 4400 mm, verbaut.

Projektdaten
Projekt-Ort:Kaiserslautern
Gebäude:Bildungseinrichtung, Neubau
Fertigstellung:2020-2024
Produkt:Wandsystem PRIOWALL in Kombination mit PRIODOOR ETX
Material:Nichtbrennbare Platte mit Oberflächenbeschichtung, Klassifizierung A2 – s1, d0
Schutzziel:Feuerwiderstandsfähige Abtrennung von Installationsschächten in den Nischen auf dem Rettungsweg sowie Versorgungsschächten
Bauherr:Land Rheinland-Pfalz, vertreten durch LBB Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung, Niederlassung Kaiserslautern
Architekt:Poos Isensee Architekten
Fachplaner Brandschutz:KMW Ingenieurgesellschaft mbH, Saarbrücken
PSP/Verbauer:Kaefer Construction, Karlsruhe
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Referenzbericht „Labor- und Werkstättengebäude der Hochschule Kaiserslautern“

PDF | Stand: 11/2024 | ca. 2,00 MB

Verwendete Produkte

Wandsystem Priowall

  • Einlagiges, feuerwiderstandsfähiges Wandsystem
  • Einbau von System42 Elementen
  • Vielfältige Lösungen

Revisionsabschluss PRIODOOR ETX

  • Speziell für Sonderlösungen
  • EI 30 i→o; EI 90 i→o Klassifizierung
  • Dichtschließend

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